12. März 2025
Am 1. September 2024 hat der Kanton Glarus eine neue Verordnung in Kraft gesetzt, welche die digitale Transformation in der einheimischen Wirtschaft handfest fördert. Zu einem Digitalisierungskredit kommen innovative Glarner Digitalisierungsprojekte.
Das Förderprogramm geht zurück auf den Beschluss der Landsgemeinde 2022 zum Gesetz über die digitale Verwaltung. Bis Ende 2027 stehen zwei Millionen Franken bereit. Gefördert werden innovative Projekte, die neue Technologien in Prozessen und Produktionen berücksichtigen, neue Produkte und Geschäftsmodelle schaffen sowie Kooperationen aufbauen.
Technologischer Wandel und veränderte Kundenbedürfnisse
Bis zum Jahr 1900, schätzen Historiker, verdoppelte sich das Wissen der Menschheit im Durchschnitt etwa alle 100 Jahre. Heute brauchen wir dafür nur noch etwa ein Jahr. Diese laufende Transformation stellt viele KMU vor eine bisher unbekannte Herausforderung: Wo sollen die knappen Mittel investiert werden, wenn das heutige Wissen morgen schon von gestern ist? Die Unternehmen sind gefordert, laufend neue Möglichkeiten zu identifizieren und Ressourcen entsprechend einzusetzen. Damit legt ein Unternehmen die Basis für seinen künftigen Erfolg.
Der aktuelle Transformationsprozess fordert Unternehmen vielfältig heraus, denn die neuen digitalen Möglichkeiten dienen nicht nur dazu, Prozesse und Produkte neu zu gestalten, sie bilden beispielsweise auch die Basis für die Kreislaufwirtschaft. Dabei geht es nicht nur um mehr Ressourceneffizienz, sondern auch um Datenmanagement. Dadurch wissen die Mitarbeitenden von morgen, welche Materialien mit welchen Prozessen verbaut wurden. Eine weitere Herausforderung sind die Lieferketten. Neue digitale Prozesse ermöglichen eine robustere, effizientere und transparentere Supply Chain, was, wie die Pandemie zeigte, für jedes Unternehmen von grosser Bedeutung ist.
Handfeste Unterstützung, etablierte Experten
Bei der Vergabe von Digitalisierungskrediten setzt der Kanton Glarus auf die Expertise des Innovationsnetzwerks Ostschweiz (INOS). Konkret führen die INOS-Experten in teilnehmenden Betrieben eine ISTAnalyse im Umfang von bis zu 55 Coaching-Stunden durch. Im Zentrum
stehen die Fragen: Wo steht das Unternehmen? Was ist möglich? Was braucht es? Die Analyse wird durch die neue Regionalpolitik (NRP) finanziert und beinhaltet eine Standortbestimmung inklusive Massnahmenplan und Roadmap zur Umsetzung. Diese Grundlagen dienen zur Gesuchstellung für finanzielle Beiträge an die Kontaktstelle für Wirtschaft.
Die Beitragshöhe wird im Einzelfall beurteilt, besteht aus einem Sockelbeitrag von 20 Prozent der Projektkosten und einem Beitrag an weitere anrechenbare Kosten, maximal jedoch 50 Prozent der Gesamtkosten. Für einzelbetriebliche Projekte ist der gesamte Beitrag auf maximal 100 000 Franken begrenzt. Für überbetriebliche und/oder branchenweite Projekte beträgt das Maximum 300 000 Franken.