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Schnelles Internet im ganzen Kanton

25. Februar 2022
Schnelles Internet im ganzen Kanton

Der ganze Kanton Glarus soll über ultraschnelle Verbindungen vernetzt werden. Zur Vorbereitung der entsprechenden Landsgemeindevorlage trafen sich Auftraggeber, Anbieter und Betreiber zum Kick-off.

Der Regierungsrat hat das Departement für Volkswirtschaft und Inneres (DVI) beauftragt, eine Landsgemeindevorlage auszuarbeiten, wie der Kanton Glarus an die weltweite Datenautobahn (Ultrahochbreitband, UHB) angeschlossen werden kann. Am 24. Februar 2022 trafen sich Auftraggeber, mögliche Anbieter und Betreiber zu einer ersten Sitzung. Dazu gehören die Telekommunikationsunternehmen Swisscom, Sunrise/UPC und Salt, die Technischen Betriebe der drei Gemeinden sowie Swiss Fibre Net, das Gemeinschaftsunternehmen lokaler und regionaler Energieversorger in der Schweiz.

Bis Ende August 2022 sollen die Grundlagen des UHB-Förderantrages erarbeitet werden; der eigentliche Förderantrag soll bis Ende Oktober 2022 dem Landrat zuhanden der Landsgemeinde 2023 vorgelegt werden.

 

IST-Analyse abgeschlossen

Bereits abgeschlossen wurde in Zusammenarbeit mit externen Experten eine IST-Analyse auf Basis einiger Referenz- bzw. Zielwerte. Grundsätzlich wird von einer Bandbreite von 1000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ausgegangen, und zwar symmetrisch, das heisst, dass man Daten genauso schnell herunter- wie hinaufladen kann. Bei der Technologie steht dabei Glasfaser im Fokus, weil mit Kupferleitungen die anvisierten Bandbreiten nicht erreicht werden können.

In der IST-Analyse wurden im ganzen Kanton bestehende die Erschliessung sowie die potenziellen Erschliessungsziele analysiert und quantifiziert. Das bestehende Angebot an UHB-Produkten und -Diensten zeigt eine vergleichbare Preisspanne wie auf nationaler Ebene, ist in Bezug auf die Verfügbarkeit aber sehr begrenzt.

So ist die Abdeckung und das Angebot mit UHB-Diensten heute im Talboden nur punktuell verfügbar und in Berg- und Peripherieregionen praktisch nicht vorhanden.

 

Varianten und Kostenschätzungen

Als Ausgangspunkt für Varianten und Kostenschätzungen werden einerseits vier unterschiedliche Referenzprojekte in den Kantonen Thurgau, Graubünden, Tessin und Wallis genommen, anderseits wird aufgrund der Unterscheidung zwischen bestehenden Gebäuden innerhalb oder ausserhalb der Bauzonen die Zahlenbasis geschaffen für eine Grobkostenschätzung. Abgelegene Gebiete sollen über breitbandigen Mobilfunk erschlossen werden. Damit dies erreicht werden kann, dürfen Anbieter nicht diskriminiert werden. Das Projekt ist also so ausgelegt, dass ein fairer Wettbewerb Grundlage für mögliche Förderbeiträge ist.

Je nach Ausbau-Variante «Abwarten und nichts tun», «Glarner Modell» oder «Förderung Vollausbau» resultieren so Investitionsvolumina von 24 bis 104 Millionen Franken. Und je nach zugrunde gelegtem Modell würden so für den Kanton Förderkosten von 0 bis über 20 Millionen Franken anfallen, welche als Investitionsanreiz für die Serviceprovider und die Technischen Betriebe dienen sollen.

 

Grundzüge der UHB-Erschliessung

Bauzone – Glasfasernetz
In den kantonalen Bauzonen (gelb) soll eine flächendeckende Erschliessung mit einer Abdeckung von mindestens 50 Prozent in fünf Jahren und 95 Prozent in acht Jahren erreicht werden (gerechnet ab Entscheid der Landsgemeinde).

On-Demand-Flächen – Glasfasernetz
In definierten On-Demand-Zonen ausserhalb von Bauzonen (violett) sollen die gleichen Ziele wie in der Bauzone erreicht werden.

On-Demand-Flächen – Mobilfunknetz
Bedarfsorientierte und selektive Erschliessung mit UHB von definierten On-Demand-Flächen (grün) in Berggebieten. Hier soll eine Abdeckung von mindestens 90% in 10 Jahren (ab Landsgemeindeentscheid) erreicht werden.

Bei den rund 26'000 Gebäuden im Kanton (14'000 mit Wohnnutzung, 11'000 ohne) wurden 6800 Gebäude identifiziert (rot), die von der UHB-Erschliessung ausgenommen sind (Silos, Lager, Garagen usw.).

 

Quelle: Kanton Glarus, Public Newsroom