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New Work im industriellen Erbe des Glarnerlands

19. Oktober 2021
New Work im industriellen Erbe des Glarnerlands

Highspeed-Internet aus dem Glasfasernetz, erneuerbare Energie aus Wasserkraft, direkte S-Bahn nach Zürich, Fabrikareale mit Räumen à gogo und Berge unmittelbar vor der Bürotür: Der Kanton Glarus bietet hervorragende Rahmenbedingungen für New Work.

 

Seit sich das Glarnerland im 18. und 19. Jahrhundert zur Hochburg der Textilindustrie empor wob und druckte, ist es eine industriell geprägte Region. Alltehrwürdige Fabrikgebäude sorgen für eine einzigartige Szenerie. Im ehemaligen Wirkungsreich der Glarner Textil-Pioniere übernehmen zusehends Startups und Digital Nomads das Zepter.

 

Glarner Coworking-Pionier

Nico Schottelius ist ein Vorreiter des Trends: Bereits um 2014 zog es den IT-Spezialisten von der ETH in Zürich nach Schwanden, wo er ein Haus aus dem 19. Jahrhundert renovierte. Als Digital Chalet erhielt es 2015 eine neue Bestimmung – als Coworking- und Coliving-Space und als erstes Haus im Glarnerland mit 1Gbit/s-Internetanschluss.

Seither geben sich hier Startup-Gründer, Digital Entrepreneurs und Software-Entwickler aus aller Welt die Klinke in die Hand. Sie finden eine inspirierende Arbeitsumgebung vor: einen ruhigen Ort, um sich zu fokussieren und im Experten-Netzwerk auszutauschen. Schottelius spezialisiert sich mit seiner Firma «ungleich» auf nachhaltige IT-Infrastruktur- und Software-Lösungen.

Mit dem «Hacking Hotel» kam 2019 tief im Glarnerland in Diesbach ein zweiter Standort hinzu. Schottelius verleiht dem leerstehenden Gasthaus mit einer privaten IT-Schule und Bootcamps neues Leben. «Die Leute sollen bei uns in kurzer Zeit viel IT-Wissen mitnehmen können», sagt Schottelius. Er will dazu beitragen, dass das Glarnerland ein digitaler Hub mit internationaler Strahlkraft wird.

 

Nächster Halt: «COCO»

Dieselbe Vision treibt das Coworking- und Coliving-Projekt COCO an. Es entsteht bis Mitte 2022 im Linthpark Glarus Süd im südlichsten Glarnerland mit direktem ÖV-Anschluss nach Zürich.

Seit 2005 die Umnutzung des begonnen hat, finden Firmen in Linthal eine attraktive Arbeitsumgebung. Das Spektrum reicht von Medizin über IT und Gewerbe bis zu Forschung und Kultur. COCO erweitert das Netzwerk in der einstigen Spinnerei mit Startups und Digital Nomads.

Zudem richtet sich COCO an KMU und Grossunternehmen. Neben Meeting- und Seminarräumen entstehen 50 moderne Arbeitsplätze inklusive Internet mit 20 Gbit/s. 29 Zimmer gewähren hohen Wohn- und Schlafkomfort. Das Bistro und die Rooftop-Bar machen COCO vollkommen.

Direkt vor der Haustür beginnen Bike- und Wanderwege und sieben Bergbahn-Minuten höher das Skigebiet von Braunwald. «COCO vereint Natur und Bergwelt, Arbeitsinfrastruktur und Wohnqualität. Bei uns erleben Berufstätige und Feriengäste den Kanton Glarus von den besten Seiten», erklärt Alexander Keller, Geschäftsführer der COCO AG.

 

Digitale Transformation in den «werkhallen»

Zurück nach Schwanden, wo die Glarner Coworking-Ära um 2014/15 ihren Anfang nahm. Hier schloss damals Electrolux gerade die Produktion der ehemaligen Therma AG. In deren Räumlichkeiten entstanden über ein Jahrhundert hinweg Elektro-Haushaltsgeräte.

Im Jahr 2020 kehrte der Coworking-Spirit ein. In den «werkhallen» finden Startups und Jungunternehmer nicht nur eine komplette Büro- und Arbeitsinfrastruktur zur Sofortnutzung vor: «Wir eröffnen unseren Mitgliedern auch direkten Zugang zu einem Netzwerk an Experten und potenziellen Partnern und wir helfen bei Finanz- und HR-Fragen oder der Organisationsentwicklung», erklärt werkhallen-Betreiber Daniel Sieber. Dazu gehört auch eine Werkstatt mit 3D-Drucker, Mischmaterialien oder Spanabhebungsmaschinen. So kann aus der Idee im Nu der erste Prototyp entstehen.

Die «werkhallen» unterstützen auch gestandene KMU bei der digitalen Transformation. Zudem erhalten Fachkräfte, die sich neu orientieren, vielseitigen Support und profitieren von der Coworking-Infrastruktur oder Placement- Angeboten.

 

Kantonales Mehrjahresprogramm

Das «Digital Chalet» und «Hacking Hotel», das Projekt «COCO» sowie die «werkhallen» sind nur vier von zahlreichen Coworking-Initiativen im Glarnerland. Sie tragen dazu bei, dass Glarus als «Alpine Working Hub» auch im 21. Jahrhundert Erfolgsgeschichten schreibt – eine Dynamik, die Teil des Mehrjahresprogramms «Transformation zur digitalen Arbeit in allen drei Sektoren» des Amts für Wirtschaft und Arbeit ist.

 

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Hast du gewusst? Der Kanton Glarus übernimmt maximal 300 Franken der Gründungskosten wenn du mit dem IFJ-Gründungsservice in Glarus gründest. Melde dich einfach nach erfolgter Dateneingabe deiner Gründung beim IFJ unter kontakt@glarus.ch.

 

Quelle: Institut für Jungunternehmen (IF)