05. Januar 2023
Zwei junge Unternehmer. Eine Mission. Festgefahrene Hierarchiestufen durch eine moderne Unternehmenskultur zu ersetzen. Im Gründerinterview stellen uns Stephan Boner und Pascal Huber ihr Unternehmen fundamensch vor. Sie berichten von Herausforderungen ihres Startups in der Anfangsphase und geben dir wertvolle Tipps zur Firmengründung.
Bevor wir über euer Unternehmen fundamensch sprechen; wer seid ihr? Stellt euch und eure Firma doch bitte kurz vor.
Wir kennen uns schon mehr als das halbe Leben – gemeinsam haben wir sechs Jahre am Gymnasium nebeneinander die Schulbank gedrückt. Freundschaftlich blieben wir uns seit dann stets verbunden, geschäftlich haben wir nun seit ziemlich genau zwei Jahren wieder miteinander zu tun. Gemeinsam haben wir beschlossen, einen Beitrag zu einer besseren und menschlicheren Arbeitswelt, die trotzdem wirtschaftlich funktioniert, zu leisten.
Was waren die schwierigsten Entscheidungen, die ihr in der Anfangsphase treffen musstet?
Eine grosse Frage war, gehen wir All-In oder arbeiten wir nebenbei noch Teilzeit? Diese Entscheidung haben wir lange diskutiert und uns auch immer wieder umentschieden – letzten Endes haben wir uns aber für die Teilzeit-Lösung entschieden, was rückblickend mit den langen Verkaufszyklen definitiv das Richtige war. Glücklicherweise arbeiten wir in unserer Teilzeitbeschäftigung ebenfalls gemeinsam im Job-Sharing in dem Bereich neue Arbeitswelt.
Euer Ziel ist es Unternehmenskulturen zu verändern. Auf welche Schwierigkeiten stosst ihr dabei?
Veränderung ist nie einfach, denn die Transformation in die neue Arbeitswelt bedeutet häufig auch, Kontrolle abzugeben und zu vertrauen – das geht nicht auf Knopfdruck. Die grosse Schwierigkeit ist, dass die Menschen die Notwendigkeit zwar rational erkennen, den tatsächlich benötigten Einsatz und den harten Weg so aber (noch) nicht gehen möchten.
Was macht eurer Meinung nach eine gute Unternehmenskultur aus?
Eine Unternehmenskultur ist dann gut, wenn sie individuell auf das Unternehmen zugeschnitten ist und von allen Mitarbeitenden mitgetragen wird. Dafür ist es nötig, gemeinsame Werte zu definieren und diese konsequent einzuhalten. In der neuen Arbeitswelt werden Werte wie Vertrauen, Individualität oder Offenheit natürlich noch wichtiger, da alles flexibler, schneller und auch komplexer wird.
Wie ist es möglich eine offene Kultur wie in der Startup Welt in traditionellen Unternehmen zu schaffen?
Das entscheidende Erfolgskriterium ist der Wille bzw. die Bereitschaft dazu. Wollen sich die Beteiligen wirklich mit der neuen Arbeitswelt, den gelebten Werten sowie den in einer neuen Arbeitswelt geforderten Werten auseinandersetzen, ist es in traditionellen Unternehmen genauso möglich – nur der Weg ist ggf. etwas länger.
Inwiefern hat euch die Teilnahme am Startup Trail Graubünden weitergeholfen? Welche Learnings konntet ihr in die Tat umsetzten?
Der
Startup Trail Graubünden hat uns einige spannende Inputs gegeben, wir konnten mit diversen Menschen über unser Geschäftsmodell diskutieren und haben so einige Inputs mitgenommen. Da bei uns in der Beratung die Marke ein grosses Thema ist, waren auch die Informationen rund um den Markenschutz sehr hilfreich.
Was sind eure Tipps für angehende Gründer/innen?
Du wirst nie komplett überzeugt sein von deiner Idee und deinem Vorhaben, Zweifel werden stets bleiben. Deshalb: einfach mal beginnen. Auf dem Weg lernst du so viel Neues dazu und entwickelst dich weiter, da du dich häufig in Situationen wiederfindest, in denen du noch nie warst. Ausserdem empfehlen wir, den Austausch mit diversen anderen Personen zu suchen, deine Idee kritisch zu hinterfragen, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Was sich für uns extrem gelohnt hat: zu zweit anstatt alleine, es geht nichts über einen guten Sparringspartner.
Weiterführende Links
Quelle: Institut für Jungunternehmen, IFJ