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Hinter den Kulissen: Elternberatung Zürich, Katja Stäheli

10. April 2023
Hinter den Kulissen: Elternberatung Zürich, Katja Stäheli

Inspiriert durch die IFJ Coachings und den Tag des Gründens hat Katja Stäheli den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Mit ihrer Elternberatung unterstützt sie Eltern, Väter und Mütter rund ums Thema Kindererziehung und -entwicklung. Im Interview erzählt sie von ihrem Weg in die Selbständigkeit und verrät ihre Tipps an angehender Gründer/innen.

Bevor wir über dein Unternehmen sprechen; wer bist du? Stell dich und deine Firma doch bitte kurz vor.

Ich bin Katja Stäheli - Entwicklungspsychologische Beraterin in der frühen Kindheit, Elternbildnerin für den Kinderschutz Elternbildnerin „Stake Eltern- Starke Kinder®“ Kinderschutz Schweiz und Kursleiterin am Marie Meierhofer Institut für das Kind. Zudem bin ich selbst Mutter von zwei Kindern, die zum jetzigen Zeitpunkt 8 und 18 Jahre alt sind

Seit über 20 Jahren engagiere ich mich im Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. In unterschiedlichen Funktionen setze ich mich in meiner täglichen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern auseinander und begleite sie in ihren Themen rund um die Entwicklung und Erziehung.

Wann und wie entstand der Gedanke bzw. die Idee ein eigenes Unternehmen zu gründen? Was hat dich dazu verleitet?

In meiner selbstgewählten beruflichen Auszeit und nach Abschluss des CAS zur Entwicklungspsychologischen Beraterin der frühen Kindheit, liess mich der Gedanke Eltern, Mütter, Väter in ihrer Unsicherheit oder auch Erschöpfung zum Thema der Kindererziehung/-entwicklung mit ihren Kindern zu begleiten, zu halten und zu stärken, nicht mehr los.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie herausfordernd und ermüdend es sein kann, Kinder in ihrer Entwicklungsaufgabe zu begleiten und auszuhalten. Die Gefühle von Erschöpfung, Verzweiflung, Wut und Ohnmacht kenne ich gut. Ich gab als Mutter sowie als Fachperson immer mein Bestes und trotzdem wollten herausfordernde Situationen mit dem Kind oder den Kindern nicht immer gelingen. Und jetzt? Wohin damit? Wem kann ich ehrlich meine Gefühle anvertrauen ohne verurteilt zu werden? Wer unterstütz mich so, dass es für uns als Familie passt? Wann wird es anders?

Die Familienberatung Zürich stärkt Eltern, Mütter, Väter für den Alltag mit ihrem Kind. Es ist richtig und wichtig, sich Unterstützung zu holen, damit sich der Alltag für einem selber, für sein Kind, seine Familie und die Partnerschaft wieder leichter anfühlt.

Durch meine Coachings habe ich vom IFJ erfahren und so vom Tag des Gründens. Während dem Event habe ich spannende Inputs von spannenden Referent/innen gehört. Menschen mit spannenden Ideen kennengelernt. Während dem Zuhören und Notizen machen, ist mir aufgefallen, dass ich schon vieles davon in meinem Ideen Buch notiert habe. Zu Hause habe ich ein Business Model Canvas erstellt. Viele farbige Post-it’s hingen an der Wand und da stand mein Angebot. So nahm meine Familienberatung Zürich seinen Lauf. Angebot schärfen, Website erstellen, Pitchen lernen, Gründen und mein Angebot nach aussen tragen.

Was waren deine schwierigsten Entscheidungen, die du in der Anfangsphase treffen musstest?

Die generelle Entscheidung, ob ich mich wirklich selbständig machen will. Die Finanzierung meiner Ideen und wieviel Geld ich investieren kann und will. Welcher Verdienst ich mit meinem Geschäft anstrebe. Dann kamen viele weitere Entscheidungen dazu: Wo ist mein Arbeitsplatz? Wie soll meine Website aussehen, wieviel Text, wie viele Bilder etc.

Wie konntest du deinen ersten Kunden bzw. Auftrag für dich gewinnen?

Ich befinde mich mitten in der Akquise. Es ist mir wichtig persönlich z.B. bei Hebammenpraxen, Doula’s, meinem Kita Netzwerk, Arztpraxen, Spielgruppen, Gemeinschaftszentren usw. meine Liste ist lang, vorbeizugehen dabei mich und meine Angebote vorzustellen. Instagram und LinkedIn wurden bedient.

Welche Herausforderungen siehst du in der nächsten Zeit auf dich zukommen und wie bereitest du dich darauf vor?

Geduldig sein, geduldig sein, geduldig sein. Eine gute Arbeitsplanung und nicht jeden Tag, jede Minute daran arbeiten zu wollen. Mir bewusste Pausen/arbeitsfreie Zeit einplanen und sie einhalten.

Mich mit dem Thema Social Media auseinandersetzen. Welche Kanäle muss ich wirklich bedienen und wo bei welchem Kanal lasse ich mir noch Zeit oder verwende ihn gar nicht. Wieviel Zeit investiere ich für die Umsetzung in meiner Tagesplanung.

Flyer für die Angebote entwickeln. Auf den sozialen Medien lese ich Beiträge zum Thema, tausche mich dann mit unterschiedlichen Personen darüber aus. Wenn nötig besuche ich eine Schulung. Es ist mir jedoch sehr wichtig, mir selber Treu und authentisch zu bleiben. Alles muss zu mir und meinem Angebot passen.

Wie unterstützt du Kund/innen mit deiner Familienberatung?

In meiner Arbeit begegne ich den Eltern auf Augenhöhe mit Respekt und in einer wohlwollenden Haltung.  Die Aufgabe als Mutter oder Vater kann sehr kräftezehrend sein. Sie fordert heraus und wird von unterschiedlichen Gefühlen begleitet. Einerseits erfreut man sich sehr an seinem Kind und ist stolz. Andererseits fühlt man sich erschöpft, genervt oder verunsichert.

Gemeinsam nehme ich mit den Eltern die momentane Herausforderung an und erarbeite wertvolle Impulse, welche sie in ihrem Alltag bereichern. Schritt für Schritt erweitern wir die Sichtweise auf das Kind und die Situation. Alle Gefühle sind richtig und erlaubt. Die Eltern dürfen…, ich bin für sie da, gemeinsam schaffen wir das. Sie lösen allfällige Blockaden, stärken ihre Beziehung.

Sie lernen ihr Kind in seiner Lern- und Entwicklungsaufgabe zu verstehen und bewusst zu begleiten. Durch ihr neu erworbenes Wissen, fühlen sie sich selbstsicher und gestärkt. Das Familiengefüge kommt wieder in die Balance.

Was sind deine Tipps für angehende Gründer/innen?

Diese Punkte haben mir in der Anfangsphase sehr geholfen:

  • Ein Business Model Canvas erstellen, denn es hat mir sehr geholfen zu spezifizieren. Ausserdem mit verschiedenen Leuten aus dem Umfeld über die Idee sprechen Reaktionen aller Art mitnehmen und reflektieren.
  • Ein Ideen-Buch führen und alles an Gedanken, Visionen, Freuden, Möglichkeiten etc. notieren.
  • Mit dem/der Partner/in offen über das Thema Geld ausgeben, investieren, verdienen reden. Arbeitspensum definieren und sich daranhalten.
  • Sich Hilfe holen, annehmen, bereit sein Neues dazuzulernen, jedoch auch dem Mut haben zu hinterfragen und es dann so zu machen wie für einen selbst stimmt. Ein Angebot kann nur nach aussen wirken, wenn es authentisch ist.
  • Nicht alles auf einmal abschliessen. Die «gluschtigen» Angebote und Rabatte überall sind nett, generieren jedoch Kosten, welche noch gar nicht nötig sind.
  • Schritt für Schritt - Aufgaben Plan erstellen, wann steht was an. Und ganz wichtig, im Freien durchatmen und sich immer wieder einen Kaffee /Tee oder sonstiges, gönnen.
     

Quelle: Institut für Jungunternehmen IFJ