08. Juli 2021
Eine branchen-, disziplinen- und generationenübergreifende Arbeitsgruppe aus 21 Personen hat die Leitideen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bei der Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraums Glarnerland erarbeitet. Basierend auf der kantonalen Digitalisierungsstrategie und seinem Mehrjahresprogramm 2020 bis 2025 hat das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Glarus (AWA) im ersten Semester 2021 die Vision MINTGL 2030 erarbeitet.
«Der technologische Wandel schafft Arbeitsplätze und neue Berufe», sagt Heinz Martinelli, Hauptabteilungsleiter Wirtschaft und Arbeit. Er weiss aber auch: «Der Wandel eilt der Realität voraus.» So herrscht gesamtschweizerisch ein Mangel an Fachkräften mit Ausbildung und Know-how in den Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – kurz MINT. Besonders auffallend ist der tiefe Frauenanteil mit dieser fachlichen Ausrichtung. Auch für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im Kanton Glarus haben MINT-Fachkräfte eine zentrale Bedeutung.
Neugier, Forschertrieb und Erfindergeist wecken
Der Weg zu mehr MINT-Fachkräften führt über die Begeisterung und Förderung der Jüngsten. Eine spielerische Herangehensweise ist besonders bei Kindern und Jugendlichen zentral dafür, um den Weg in eine Zukunft mit vielversprechenden beruflichen Perspektiven einschlagen zu können. «Wir brauchen MINT-Erlebnisse in der Schule und der Freizeit ebenso wie Lern- und Begegnungsorte», ist Heinz Martinelli überzeugt: «Unsere Daniel Düsentriebs brauchen Raum und Zeit zum Tüfteln, um erfolgreich wie Marie Curie zu werden.»
Öffentliche, private und gesellschaftliche Initiative
Die Vision MINTGL 2030 formuliert insgesamt 15 Botschaften. Diese legen die Basis zur Umsetzung von einer von acht Massnahmen im Mehrjahresprogramm «Transformation zur digitalen Arbeit in allen drei Sektoren». Das Massnahmenpaket «Interesse für MINT wecken» wird unter der Leitung des AWA dieses Jahr konzipiert und 2022 umgesetzt. Die Vision zeichnet das Zielbild, um damit das Vorhaben als öffentliche, private und gesellschaftliche Initiative voranzutreiben.
Branchen-, disziplinen- und generationenübergreifend
Das AWA hat die Vision MINTGL 2030 gemeinsam mit Vertretern der Glarner Wirtschaft und Fachpersonen aus den Bereichen Bildung, Politik und Verwaltung erarbeitet. Involviert sind die Firmen Eternit, GL IT, Kunststoff Schwanden, Krauss-Maffei, Sauter Bachmann, Schätti Metallwarenfabrik sowie die Glarner Kantonalbank, das Märchenhotel und die Technischen Betriebe Glarus.
Aus dem Bildungsbereich sind Fachpersonen der Volksschule sowie der Kantonsschule beteiligt. Nationalrat Martin Landolt vertritt die Politik. Die junge Generation ist mit Mike Zweifel und Nils Birkeland vom Verein Makers im Zigerschlitz vertreten. Die Experten für regionale Entwicklung der Schaffhauser Generis AG haben die Arbeitsgruppe begleitet.
Quelle: Kanton Glarus, Amt für Wirtschaft und Arbeit